Der Aufzug

18 Juni, 2025 - Lesezeit: 3 Minuten

Der Aufzug ist ein wichtiger Teil des Tiegels und ist unabdingbar für einen guten Druck.

Cover Image

Aufzug

Die vorgegebene Stärke des Aufzugs muss strikt eingehalten und der Aufzug exakt für die jeweilige Arbeit vorbereitet werden. Für ein optimales Druckergebnis ist es entscheidend, dass der Aufzug komplett glatt aufliegt. Wenn dies nicht überall der Fall ist, insbesondere an der Seite mit der Seitenmarke, können Registerabweichungen auftreten. Darüber hinaus könnte es auch zu Schmitz kommen. Sämtliche Bogen des Aufzugs müssen über die gesamte Breite des Tiegels reichen. 

Erfahrungen zufolge eignen sich besonders kallibrierte Deckbogen bzw. Unterlagebogen als Deckbogen. Bei längeren Auflagen, die sich über mehrere Tage erstrecken, sowie in Räumen mit hoher oder stark schwankender Luftfeuchtigkeit, empfiehlt sich der Einsatz eines „nassen Straffens“. Dafür wird der Deckbogen vor dem Einspannen auf beiden Seiten mit einem Schwamm leicht befeuchtet, damit er sich ausdehnt. Nach kurzer Zeit, wenn das Papier zu trocknen beginnt, wird es eingespannt. Dieser gespannte Deckbogen bleibt über Tage hinweg stabil, da sich das Papier beim Trocknen zusammenzieht und dadurch keine Falten oder Wellen entstehen.

Deckbogen immer griffbereit

Wie oft sieht man dass beim Auflagedruck ein Deckbogen plötzlich ersetzt werden muss und mühsam auf die Schnelle angepasst wird? Solche Situationen führen unnötig zu Verzögerungen.
Dabei ist die Lösung so einfach wie effektiv: Ein kleines Regal mit bereits zugeschnittenen Deckbogen direkt in der Nähe des Arbeitsplatzes kann den Arbeitsablauf optimieren. Kein hektisches Suchen, kein zusätzlicher Aufwand – die benötigten Deckbogen sind sofort zur Hand. Dies spart nicht nur unnötige Wege, sondern vor allem kostbare Zeit.
Um Ihnen die Arbeit weiter zu erleichtern, hier eine Vorlage mit genauen Maßen für vorschriftsmäßig zugeschnittene Deckbogen zur Verfügung.


Der Deckbogen für den Original Heidelberger Drucktiegel 26 x 38 cm ist ein entscheidendes Element, um einen perfekten Druckprozess zu gewährleisten. Hier wird erklärt, wie dieser speziell angefertigt und montiert wird, um optimal auf die Maschine abgestimmt zu sein.

Die gestrichelte Umrandung, welche im Skizzenentwurf sichtbar ist, repräsentiert verkleinert die tatsächliche Größe der Tiegelfläche. Beim Modell „Original Heidelberger 26 x 38 cm“ misst diese Fläche exakt 25 cm in der Höhe und 36 cm in der Breite. Um den Anforderungen gerecht zu werden, sollte der Deckbogen mit einer Gesamtgröße von 28,5 x 40 cm angefertigt werden. Alle vier Ecken dieses Bogens werden entsprechend bis zu den jeweiligen Ecken der Tiegelfläche, also bis zur dargestellten gestrichelten Linie, zugeschnitten.

Zusätzlich muss der oberste Deckbogen noch einen besonderen Einschnitt erhalten, damit er sowohl die Seitenmarke als auch die Spannschraube berücksichtigt. Dieser Einschnitt beginnt circa 18 cm von der Oberkante entfernt und hat eine Tiefe von etwa 1 cm. Damit wird sichergestellt, dass der Deckbogen präzise montiert werden kann.

Die Montage des Deckbogens erfolgt dann folgendermaßen: Er wird an drei Seiten – links, oben und unten – mit Hilfe der sogenannten Aufzugstangen gespannt. Die rechte Seite des Bogens, an welcher sich der Einschnitt für die Seitenmarke befindet, wird zunächst durch die Klemmleiste und zusätzlich am unteren Teil mittels einer Stellschraube straff fixiert. Es bleibt dem Drucker überlassen, ob er den Deckbogen innerhalb oder außerhalb der Maschine faltet. Das entscheidende Kriterium ist jedoch, dass der Deckbogen nach dem Spannen absolut straff sitzt, um einen sicheren und gleichmäßigen Druckprozess zu ermöglichen.

Ein weiteres wesentliches Bauteil ist der sogenannte Tauenbogen, welcher unter den Deckbogen platziert wird und als Basis für die Zurichtung dient. Der Tauenbogen besitzt dieselbe Höhe wie der Deckbogen (28,5 cm), ist jedoch schmaler mit einer Breite von nur 36 cm – exakt so breit wie die Tiegelfläche. Da dieser Bogen an den Seitenrändern nicht umgeschlagen wird, liegt er plan auf der Fläche.

Mit diesen präzisen Schritten ist gewährleistet, dass die Druckmaschine optimal eingerichtet ist, sodass die Qualität und Zuverlässigkeit beim Druckerzeugnis stets auf höchstem Niveau bleibt.

Teile des Artikels und Bilder mit freundlicher Genehmigung der Heidelberger Druckmaschinen AG, aus "Winke für den Maschinenmeister" aus dem Jahr 1969

Es wurden noch keine Kommentare verfasst, sei der erste!

Tags

OHT , Tigel , Aufzug , Straffen , Zurichtung